TOMMI Historie

Die Geschichte des deutschen Kindersoftwarepreis TOMMI

Wie ist der Kindersoftwarepreis TOMMI entstanden?

Die Idee zum deutschen Kindersoftwarepreis TOMMI entstand 2002 und geht auf den Medienexperten, Journalisten und Kinder- und Jugendbuch-Autor Thomas Feibel und sein Büro für Kindermedien zurück. Der TOMMI wollte das Thema Computer und Kinder positiv besetzen, da damals das Medium nur mit negativen Schlagzeilen („Killerspiel“-Debatte) in die Medien gelangte.

Der TOMMI ist die bedeutendste Auszeichnung für digitale Produkte für Kinder und Jugendliche im deutschsprachigen Raum. Seit 2002 werden jährlich hochwertige digitale Spiele und Bildungsangebote für Kinder in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet.

Begonnen hatte der TOMMI zunächst nur mit PC-Spielen. Später kamen Konsolenspiele, elektronisches Spielzeug und digitale Bildungsangebote hinzu. Seit 2008 findet der TOMMI in öffentlichen Bibliotheken statt. Dort wird das Projekt von den Fachkräften medienpädagogisch begleitet. Seitdem werden viel mehr Kinder erreicht, um aktiv an der Preisfindung teilzunehmen.

Wie läuft das TOMMI Projekt ab?

Nachdem eine Fachjury aus Journalist*innen, Wissenschaftler*innen und Pädagog*innen die Einreichungen nominiert haben, kommen Kinder und Jugendliche in über 50 Öffentlichen Bibliotheken in Deutschland, Österreich und Schweiz zum Zuge. Der TOMMI setzt auf aktive Beteiligung und Partizipation von Kindern zwischen acht und 16 Jahren. Jährlich nehmen zwischen 3000 und 4000 Mädchen und Jungen teil.

Unser Credo: Kinder haben beim TOMMI das letzte Wort.

Wo findet die Verleihung statt?

Viele Jahre wurde die Auszeichnung live auf der Frankfurter Buchmesse vergeben.
Seit 2020 findet die Verleihung im KiKA in der Sendung „Team Timster“ statt. Medienpartner sind u.a. der KiKA, das ZDF, Deutschlandfunk Kultur und Dein SPIEGEL. Die Auszeichnung steht unter der Schirmherrschaft der Bundesfamilienministerin Lisa Paus.

Was sind die Ziele des TOMMI?

Beim TOMMI geht es nur vordergründig um Games, in Wirklichkeit fördert der TOMMI vielmehr die Prävention und vielfältige, relevante Kompetenzen:

  • Prävention: Der TOMMI ist ein präventives Medienkompetenzprojekt, das Kinder u.a. aufzeigt, wie sie den Verlockungen von Free-to-play InApp-Käufen widerstehen oder auf Kontaktaufnahme von Fremden in Games reagieren sollten.
  • Medienkompetenz und Medienkritik: Der TOMMI zielt darauf ab, Kindern und Schulklassen den kritischen Umgang mit Computer-, Lern- und Konsolenspielen sowie Apps zu vermitteln und so die Medienkompetenz von Kindern zu fördern.
  • Lese- und Schreibkompetenz: Kinder setzen sich nicht nur mit den Games & Co auseinander, sondern formulieren und notieren dazu ihre Ergebnisse.
  • Demokratieverständnis: Nicht immer tragen die digitalen Angebote, die ein Jurykind präferiert, den Sieg davon. Am Ende wird das Ergebnis einer umfangreichen Abstimmung akzeptiert.
  • Inklusion: Der TOMMI setzt die Auszeichnung schrittweise als ein Inklusionsangebot in Bibliotheken um. Kinder mit und ohne Beeinträchtigung prüfen gemeinsam die nominierten Spiele auf ihre Barrierefreiheit.
  • Umsetzung Kinderrechte: Der TOMMI setzt die Kinderrechte der Vereinten Nationen gleich in verschiedenen Kategorien um: Das Recht auf Beteiligung, das Recht auf Spiel und Bildung, auf freien Zugang zu Medien, Schutz der Privatsphäre und vor Suchtstoffen.

Warum findet der TOMMI in Bibliotheken statt?

Bibliotheken sind heute der wichtigste Vermittler von Medienkompetenz. Dort gibt es den Raum, die Geräte und das fachkundige Personal. Und hier kommen vor allem auch Kinder und Jugendliche zum Zuge, die von Armut betroffen sind und sich diese digitalen Angebote von Hause aus nicht leisten können.